202110 - Oktober-Kochabend der Chuchi Reuchlin Pforzheim
- Frank Scholz
- 17. Oktober 2021
Für unseren Kochabend am 12. Oktober hatte Georg mehrere Gerichte aus dem Herbst-Kapitel des großen Buches von Paul Stradner ausgesucht. Wir haben da ja nun schon einiges daraus gekocht und auch die diesmaligen Rezepte waren mal wieder grandios. Zwar sind sie mit der Vielzahl an Komponenten durchaus fordernd, wurden aber von den Kochbrüdern toll umgesetzt.
Zu den einzelnen Gängen hatte Georg alle korrespondierenden Weine vom Weingut Borell Diehl aus Hainfeld in der Südpfalz ausgewählt - so hatten wir quasi eine ganz kleine "Querverkostung" durch deren Sortiment.
Die Amuse-Kompositionen - von Bernd I und Malte in Kooperation zubereitet - waren eine optische und aromatische Explosion auf den Degustierlöffeln.
Avocado, Mango und Cherry-Tomate auf dem einen Löffel - Schweinefleisch, Ananas, Tomatenstreifen und Koriander auf dem anderen.
Dazu konnten wir einen Crémant de Limoux - das gut gekühlte Geschenk unseres Gastes Malte - genießen. Merci beaucoup!
Der "Winzersekt" aus der Gegend südlich von Carcassonne begleitete feinsinnig mit viel Frische, Frucht und Finesse.
Nach den "knallbunten Amuse" folgten eher gedeckten Farben - mit Waller, Petersilienwurzelpüree und Chip, sowie gehobelten Champignons lieferte Jörg ein weiteres Brett als Vorspeise ab.
Der Weißburgunder aus 2020, von alten Reben, konnte sein Potential neben den kräftigen Aromen ausdrucksstark zur Geltung bringen.
Bernd III's Zwischengang mit lackierter Entenbrust, Süßkartoffelvariationen und Zitronengrasschaum war vielleicht nicht so knallbunt, stand aber den Vorgängern geschmacklich um nichts nach.
Dazu ein kräftiger Spätburgunder Rosé, wieder aus 2020, der zu den asiatischen Aromen ebenfalls sehr gut harmonierte.
Georg schickte als Hauptgang einen makellosen Rehrücken, der sich auf dem Teller mit den tannenwipfelgrünen Petersilienspätzle und dem schwarzwaldtiefen Jus sichtlich wohl fühlte.
Der großartige Cabernet Sauvignon von 2018 zeigte deutlich, wohin die Reise in der Südpfalz in den nächsten Jahren gehen wird.
Zum Dessert durfte ich mich am Rezept "Geschmorte Feigen" austoben.
Diese zogen - nachdem sie kurz bei 80°C gegart wurden - mehrere Tage in einem Sud aus Cassisbeerenpüree, Grapefruit-, Limetten- und Orangensaft, Zucker, Citruszesten, Vanille, Sternanis, Nelke und Zimt. Dazu gab es ein - einzeln sehr saures - Kalamansi-Sorbet, das sich aber in Verbindung mit der Marsala-Sabayon und den Citrus-Streuseln überraschend gut eingefügt hat.